Kotuntersuchung
Erkennen und Behandeln von Darmparasiten beim Ziergeflügel

Tipps von Dieter Arnolds, Mönchengladbach

Das Mikroskop

Die Gesamtvergrösserung eines Mikroskops ergibt sich aus dem Zusammenwirken von Objektiv und Okular. Die Eigenvergrösserung des Objektivs (z.b. 40:1 oder 40x) wird mit derjenigen des Okulars (z.b. 10x) multipliziert.
Im genannten Fall ergibt sich also 40 x 10 = 400fache Vergrösserung.

Wichtig für die Qualitäteines Mikroskops ist ferner die numerische Apertur ('n.A.') eines Objektivs, das ist ein Zahlenwert zwischen ca. 0,07 und 1,30.
Je grösser diese 'n.A.' ist, umso kleinere und feinere Details kann das Mikroskop sichtbar machen (auflösen).
Folgende Aperturwerte sollten gute Objektive erreichen:
ein 4faches: 0,07
ein 10faches: 0,22 bis 0,30
ein 40faches: 0,65
Jedes Objektiv sollte auf seiner Fassung vom Hersteller mit seiner Eigenvergrösserung und 'n.A.' gekennzeichnet sein, jedes Okular mit der Vergrösserung. Fehlen diese Angaben, dann handelt es sich meist um ein minderwertiges Teil, oft aus einem Spielzeugmikroskop.

Vorgehen bei der Kotuntersuchung

Für unsere Zwecke benötigen wir lediglich eine etwa 80 - 120fache Vergrösserung.
Etwas Kot wird mit einem sauberen Instrument (z.b. Messerspitze) auf den Objektträger (rechteckige Glasplatte) geschmiert und mit einem tropfen Wasser verdünnt und mit der Messerspitze vermischt.

Warum sind Wurmuntersuchungen so wichtig?

- Wurmerkrankungen und Kokzidien machen erfahrungsgemäss einen grossen Teil aller Krankheitsfälle beim Ziergeflügel aus.
- Wenn weder Wurmeier noch kokzidien-Oozysten im Kot gefunden werden und Schwarzkopf-Krankheit ausgeschlossen ist (weisse Kotanteile werden gelb oder gelbgrün), bleibt dem Züchter zunächst nur die Möglichkeit, eventuelle bakteriellen Infektionen durch ein Breitband-Antibioktikum (z.b. Amoxycylin) zu bekämpfen. - Durch Vieren verursachte Krankheiten sind NICHT durch Antibiotika behandelbar!

WICHTIG

Jede Wurmbehandlung tötet nur die fertig entwickelten Würmer ab. Daher sollte die Behandlung immer nach 15 Tagen wiederholt werden, um die zunächst unreifen Stadien dann als Würmer abzutöten.